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Ruhestandsarbeit im BDF Niedersachsen...

Mit der Ruhestandsarbeit würdigt der BDF Niedersachsen die Leistungen ehemaliger Forstleute im und am Wald, sowie in der Verbandsarbeit.

Sie ist eine wichtige Säule des Landesverbandes Niedersachsen und findet vor allem in Form von Ruheständlertreffen statt:

  • Regelmäßige Ruhestandstreffen in den Bezirken und alle 2 Jahre auf Landesebene.
  • Das Ziel der Ruhestandstreffen ist das Kontakthalten bei einem entsprechendem, nicht nur forstlichem Programm. Es sollte auch ein „Marktplatz“ für frustriert ausgeschiedene Kollegen sein.
  • Die Ruhestandsvertreter informieren über für uns interessante Themen auf verschiedenen Ebenen und Veranstaltungen.
  • Möglichkeit unterstützen, dass Ruheständler an verschiedenen Veranstaltungen der ehemaligen Forstämtern ggf. teilnehmen können.
  • Die Bezirksruhestandsvertreter laden auch die Ruheständler aus den Randbereichen der Nachbarbezirke (Regionen) zu ihren Ruheständlertreffen mit ein.
  • Die Ruheständler bieten der Forstverwaltung einen Wissenstransfer an.
  • Wir bemühen uns um Gespräche mit Mitgliedern des Landtages.
  • In „BDF Aktuell“ geben wir Berichte.

Kontakt

Ulrich Zeigermann

Leiter des Ausschusses "Ruheständler" und Ansprechpartner Privatforsten und Privatforst-TV

Vogelbeerweg 1
26180 Rastede

News

Seniorentreffen – ein rundes Programm in Melle/Bad Essen

| Ruheständler

Trotz hochsommerlicher Temperaturen, die mal wieder zeigten, wie wichtig Wald und Bäume zur Abkühlung von Landschaften und Siedlungsräumen sind, konnte Seniorenvertreter Ulrich Zeigermann zwanzig BDF-Senioren am 14. August 2025 in Melle im 148 Hektar großen Privatwald von Konstantin von Bar begrüßen.

Es traf sich gut, dass der neue BDF-Landesvorsitzende Jochen Schulze Pellengahr durch den von ihm betreuten Wald führte. Das Thema „Wie sieht der Wald 18 Jahre nach Kyrill aus?“ war der Schwerpunkt der letztjährigen LÖWE-Fortbildung an gleicher Stelle, denn aus den Erfahrungen der früheren Wiederbewaldung relativ kleiner Schadflächen für die Bewältigung der neuen viel umfangreicheren Entwaldungen zu lernen, ist eine Voraussetzung zur Pflege der gewaltigen Neuwaldflächen. 

Im Kern ging es um eine Sukzessionsfläche nach Kyrill (Januar 2007) auf relativ gut nährstoff- und wasserversorgtem Standort im Alter von jetzt 18 Jahren. In der ersten Probefläche (Aufnahme durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt) hatten sich sukzessional sieben Laubbaumarten und drei Nadelbaumarten eingefunden mit imposanten 5.700 Stück/Hektar. Ein Stück weiter dominierte lang- und geradschäftige Birke mit einigen Mischbaumarten mit immer noch über 3.500 Bäumen je Hektar und im nächsten Probekreis waren 14.400 Bäume auf den Hektar hochgerechnet. 

In der lebhaften waldbaulichen Diskussion, wie mit dem sehr vielfältigen und heterogenen Bestand umzugehen sei, bestand Einigkeit, mit dem bislang fast kostenlosen Angebot der Natur (es gab nur eine leichte Läuterung) über Z-Baum-Auswahl und Pflege weiterzuarbeiten und dabei auch die umfangreichen Birkenanteile einzubeziehen. In der besichtigten Birkenfläche stachen zwei Erkenntnisse heraus: Der Zeitpunkt für eine merkblattkonforme Pflege dieser Pionierbaumart ist bereits verpasst, eine optimale Zieldurchmesserentwicklung wird nicht mehr möglich sein. Ebenfalls nimmt die Zahl der Pflegeingriffe aufgrund der Unterschiedlichkeit der Baumartenentwicklung zu und eine weitere Erkenntnis war, dass man bei den früh kulminierenden Pionierbaumarten mit der Qualifizierung fast immer zu spät kommt. 

Trotz hoher Bejagungsintensität mit konstant bis zu 40 Stück Rehwild/100 Hektar Waldfläche, die die vorhandene reichhaltige Verjüngung erst ermöglichte (von 2007 bis 2012 Drückjagden im 14tägigen Rhythmus), waren die an einer Stelle vorangebauten Weißtannen teilweise noch beschädigt. Interessant, dass die Belichtung unter der Birke (Bestockungsgrad 2.5) nach Lichtmessung (Fisheye-Methode) selbst für die Weißtanne zu dunkel war, die Durchforstungsdringlichkeit also erhöhte. 

Intensiv wurde über Erschließung, Vorgehen und Nutzungsfragen diskutiert, denn waren die gesehenen Waldbilder früher eher die Ausnahme, werden sie zukünftig als sukzessionale Wiederbewaldung einen deutlichen Raum der riesigen wiederbewaldeten Schadflächen einnehmen.

Nach dem Mittagessen im historischen Kern des Kurortes Bad Essen wurde das nahe gelegene Schloss Ippenburg aufgesucht. Die Anlage besticht durch einen klar gegliederten neogotischen Schlossbau von 1867. Bekannt sind die Außenanlagen durch die bis 2020 durchgeführten riesigen Gartenfestivals, die jetzt einer sommerlichen Öffnung des Schlossparkes gewichen sind. So gibt es vielfältige Erlebnisbereiche vom Küchengarten über Barfußpfad, Wasserinstallationen, Waldinseln, Rosarium und vielen Beet- und Baumstrukturen, die oft in die vorhandenen Wassergräben eingebettet sind. Der ehemalige Festivalparkplatz ist zusammen mit Waldflächen einer der größten Kompensationspools im Landkreis. Erhebliche Mittel wurden aufgewendet, um die Fläche zu renaturieren und die nahe Hunte um 800 Meter zu verlängern.

Abgerundet wurde der Tag durch laufend eingestreute forstpolitische Informationen von Jochen Schulze Pellengahr aus seiner neuen Funktion als Landesvorsitzender, die Ulrich Zeigermann mit einigen für Senioren relevanten Informationen ergänzte. So war beiden ein langanhaltender Applaus als Dankeschön für einen gelungenen Tag sicher.

Ulrich Zeigermann

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