Skip to main navigation Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Was tut Not für den Wald

Die Landesregierung muss zurückkehren auf den Weg des Dialoges. Vereinbarungen zu waldspezifischen Fragen können nur mit den forstlichen Interessengruppen ge- troffen werden. Bei der Ausgestaltung des Niedersächsischen Weges werden zum Thema Wald eigene Arbeitsgruppen gebildet. Der Waldbeirat ist bei forstpolitischen Fragestellungen künftig wieder maßgeblich einzubeziehen und zu stärken.

Dialog statt Ignoranz
Baumartenvielfalt fördern
Douglasie, Roteiche, Japanlärche und Küstentanne sind keine Ausnahmefälle sondern wichtige Bestandteile des laufenden Waldumbaus. Angesichts der bereits jetzt spürbaren massiven Auswirkungen des Klimawandels ist eine Beschränkung des Waldumbaus auf europäische Baumarten nicht vertretbar.
Der Anbau ausgewählter Baumarten anderer Länder und Kontinente in Mischung mit heimischen Baumarten ist ein wichtiger Baustein ausgewogener Forstwirtschaft der die Leistungsfähigkeit des Waldes sichert und erhöht - auch als CO2 – Senke.
Miteinander statt Gegeneinander
Die meisten Natura 2000 Gebiete in Niedersachsen sind Waldlebensräume – und damit ein Ausweis für die hohe ökologische Verträglichkeit von Waldnutzung. Die Gründung ökologischer Stationen zur Betreuung von Natura 2000 Gebieten kann die Polarisierung zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz befördern. Die Gebietsbe-treuungen sollten daher in die bestehende forstliche Organisationsstruktur von Landesforsten und ggf. Landwirtschaftskammer eingebunden bleiben bzw. werden und zu einem sinnvollen Anteil mit forstlich qualifiziertem Personal mit Spezialisierung in naturschutzfachlichen Fragen wahrgenommen werden.


Multifunktionalität statt Wildnis
Wir brauchen belastbare Konzepte für ausgewogene Waldwirtschaft und effizienten Waldnaturschutz. Ein weiteres Wildnisgebiet als möglicherweise Vorstufe für einen Nationalpark brauchen wir nicht. Niedersachsen hat mit dem NWE10-Konzept mehr als ausreichend Flächen ohne forstliche Nutzung!


Maßnahmen umsetzen und nicht hinauszögern
In den letzten beiden Sitzungen des Waldbeirates sind wichtige Beschlüsse gefasst worden. Bei den „Grundsätzen für die Wiederbewaldung von Schadflächen im Zuge der Anpassung der Wälder an den Klimawandel“ sind nach hartem Ringen Kompromisse für den Wald erzielt worden, die jetzt mit einem Federstrich beiseite geschoben worden sind. Die Landesregierung wird gebeten, die Beschlüsse aus dem Waldbeirat zügig umzusetzen. Die Klimakrise und die Strukturfragen in der Forstbe-treuung sowie die Personalknappheit erlauben keinen Aufschub. Dies wird auch durch das neue Förderpaket der Bundesregierung (700 Mio.€ vom 03.06.20) deutlich.

Wald und Forstwirtschaft brauchen eine starke Position auch in der Landesverwaltung
Wald und Forstwirtschaft sind in Ministerien und Landkreisen nicht angemessen
vertreten. Viele wichtige Fragen der Weiterentwicklung werden deshalb nicht oder zu langsam geklärt. Es kann nicht sein, dass die für die Naturschutzbelange zu-ständigen Ministerien deutlich mehr Personalkapazität haben bzw. erhalten, als die für den Privatwald fachlich zuständigen (etwa 60 % des Nds. Waldes sind Privat-wald).


Die Einrichtung von zwei weiteren Forstreferaten (beispielhafte Gliederung: Privat-waldbetreuung/Förderung; Gemeinwohl/ Ökosystemleistungen/ FoVG/ Altlasten; Landeswald/ Umweltbildung/ Waldpädagogik; Jagd; Ausbildung/ Qualifizierung von Forstfachkräften/ Forstliche Dienstleister/ Arbeitssicherheit) günstigenfalls in einer neuen Forstabteilung oder aber mindestens in einer Referatsgruppe ist im Ministerium unbedingt notwendig, ebenso wie die Bearbeitung forstlicher Belange durch forstlich qualifizierte Fachkräfte in den Landkreisen. Der Waldbeirat hat hierzu bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst.


Gemeinwohl und Ökosystemleistungen endlich angemessen honorieren
1,2 Millionen Hektar Wald – Niedersachsen profitiert sehr davon. Unabhängig von der Besitzstruktur bereichert der Wald mit seinen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen unsere Lebensqualität. Waldbesitzende müssen vielfältige Nutzungen durch Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Sozialpflichtigkeit des Eigentums dulden, sie zahlen zudem noch Beiträge für Wasser- und Bodenverbände. Gleichzeitig erleiden sie den derzeit höchsten Vermögensschaden infolge der Klimaschäden, für den es bislang keinen gesellschaftlich getragenen Ausgleich gibt.

Eine angemessene Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes und der Forstbetriebe im Wege von Beitragsbefreiungen, Steuererleichterungen oder Zuwendungen /Förderungen ist endlich an der Zeit!

Zurück